Unsere Kreditwürdigkeit wird laufend von Auskunfteien bewertet. Ob Schufa-Scoring oder Creditreform-Bonitätsindex: Je höher der Wert unserer Bonität ist, desto bessere Konditionen erhalten wir als Verbraucher, aber auch Unternehmen und Selbstständige für Kredite und Finanzierungen. Andersrum wird uns der Weg zu Verträgen und günstigen Tarifen aus den Bereichen Mobilfunk und Internetanschluss, Gas und Strom verwehrt, wenn die Bonität schlecht ist.
Grund genug, dass wir aktiv die über uns gespeicherten Daten beeinflussen und so unsere Bonität erhöhen. Wie das geht, welche Auswirkungen unser Verhalten bei Zahlungen und Anträgen auf die Bonität hat und wie wir schlechte Bonität verbessern und unser Rating erhöhen können, erfahren Sie mit folgenden Tipps.
Gründe zur Verbesserung der Bonität: Kredite, Immobilienkauf, Verträge und Ratenfinanzierung
Sie möchten einen Kredit bei der Bank aufnehmen und wundern sich über zu hohe Zinsen? Oder Sie erhalten nach einer unverbindlichen Kreditzusage für eine Immobilienfinanzierung eine offizielle Absage?
Dann sollten Sie vor Ihrem nächsten Banktermin mit einem Berater noch Ihren Schufa-Score prüfen, bei Bedarf die negativen Einträge entfernen lassen und die schlechte Bonität verbessern. Außer dem Löschen lassen von falschen Einträgen bei der Schufa, können Sie aber noch viel mehr tun, um bei der nächsten Bonitätsprüfung einen höheren Score zu erreichen. Denn Schufa und Creditreform sind nicht die einzigen Unternehmen, die über Ihre Kreditwürdigkeit entscheiden.
Auch Zahlungsdienstleister wie Klarna und PayPal achten ganz genau auf Ihr Zahlungsverhalten. Das heißt, dass eine schlechte Bonität und negative Einträge nicht nur große Kredite für Autofinanzierung, Immobilien- und Baufinanzierung behindern können, sondern auch kleinere Ausgaben wie Ratenkauf oder Kauf auf Rechnung über Klarna und PayPal Ratenzahlungen in Online Shops oder Verträge für Leasing, Handyverträge und mehr abgelehnt werden.
Für diese Dienste, Verträge und Kredite lohnt sich eine verbesserte Bonität mit hohem Score:
- Handy- und Mobilfunkverträge
- Telefon, Internet, DSL-Anschluss
- TV und Streaming-Dienste
- Online Bestellungen mit Ratenfinanzierung
- Online Bestellungen auf Rechnung
- Kreditkarten von VISA, MasterCard, American Express
- Kontaktloses Bezahlen per Smartphone, etwa mit Payback, Google Pay oder Apple Pay
- Kontoeröffnungen (Girokonto, Geschäftskonto, Depot)
- Kredite aller Art (Autokredit, Hauskredit, Sofortkredit, Wertpapierkredit)
- Immobilienfinanzierung, Hypotheken und Anschlussfinanzierung (Forward Darlehen)
- Verträge mit Zahlungsverpflichtungen (Bausparvertrag, Lebensversicherung, andere Versicherungen)
- weitere Finanzprodukte von Banken und Sparkassen
- Autoleasing und andere Leasingverträge (E-Bike, Hardware, Software)
- alle Arten von monatlichen Abos
➜ Sie sehen, eine positive Bonität begünstigt alle möglichen Bereiche des Lebens, sowohl im Privaten, als auch für geschäftliche Zwecke bei Gewerbetreibenden und Freiberuflern!
Der Grund: Bevor ein Anbieter oder Kreditgeber einen Vertrag mit Ihnen abschließt, möchte er abfragen, ob Sie kreditwürdig sind und Ihre Kreditraten oder Rechnungen in der Vergangenheit zuverlässig bezahlt haben oder ein Zahlungsausfall droht. Ihr persönliches Scoring oder ein Bonitätsindex gibt Auskunft darüber, wie hoch Ihre Bonität ist. Aber wie funktioniert das eigentlich und was bedeutet Score erhöhen? Wie kann man die Bonität beeinflussen?
Was bedeutet Schufa-Score?
Der Schufa-Wert ist ein numerischer Wert, der die Bonität, also Kreditwürdigkeit einer Privatperson oder teilweise sogar die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens beschreibt. Die Schufa Holding AG (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist neben Creditreform AG und Crif Bürgel GmbH die größte deutsche Auskunftei.
Wirtschaftsauskunfteien sind Unternehmen, die wirtschaftliche Daten von Privatpersonen und Unternehmen speichern und diese in einen sogenannten Bonitätsscore umrechnen, welcher die Kreditwürdigkeit und Zahlungsfähigkeit widerspiegelt.
Die Schufa dient vielen Unternehmen und Privatpersonen als Grundlage für Vertragsentscheidungen, weshalb sich der Schufa-Score als Synonym für Bonitätsscore entwickelt hat. Daher ist es positiv, wenn man einen guten Score hat oder versucht, den Schufa-Score zu erhöhen.
Welche Informationen werden gespeichert?
Welche Daten gespeichert werden dürfen und wie Unternehmen Daten verarbeiten können, steht in der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und im Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) festgeschrieben. Im Allgemeinen speichern die Auskunfteien folgende Daten:
- Personendaten (Name, Geburtsdatum und Adresse)
- Informationen zu Bankkonten, Kreditkarten, Krediten (inkl. Dispokredit)
- Laufende Handy- und Leasingverträge
- Bürgschaften
- Kosten bei Versandhändlern
- Negativmerkmale wie Insolvenzverfahren oder nicht gezahlte Kreditraten
- Gerichtsdaten
Warum Schufa-Score verbessern?
Ein guter Schufa-Score steigert nicht nur Ihre Chance auf eine Kreditvergabe (Kredit, Autokredit, Hauskredit), sondern vereinfacht ebenfalls die Suche nach einer neuen Wohnung oder ermöglicht einen schnellen und einfachen Online-Einkauf. Damit Kreditgespräche oder eine Auto- und Immobilienfinanzierungen ohne Probleme verlaufen, empfiehlt sich, die eigene Bonität vorher abfragen zu lassen und gegebenenfalls zu verbessern.
Wie kann ich meine eigene Bonität verbessern?
Haben Sie einen schlechten Schufa-Score, dann hat das zur Folge, dass Ihre Rückzahlungswahrscheinlichkeit als sehr gering eingeschätzt wird. Einfach gesagt: Sie haben eine schlechte Bonität und gelten als unzuverlässiger Vertragspartner.
Bei einer schlechten Bonität kann es sein, dass Sie für bestimmte Verträge abgelehnt werden oder höhere Zinsen zahlen müssen. Insgesamt erfahren Sie im Laufe Ihres Lebens mehrfach Nachteile und sammeln negative Erfahrungen, wenn Sie dauerhaft eine schlechte Bonität haben. Daher sollten Sie versuchen, Ihre Bonität aktiv zu verbessern.
Und Sie sollten möglichst früh damit beginnen, denn es dauert eine Weile bis die Verbesserung der Bonität positiven Einfluss auf zukünftige Verträge hat. Wie Sie Ihre Bonität beeinflussen und wie lange es dauert bis eine schlechte Bonitätsauskunft sich positiv zeigt, kann nicht allgemein beantwortet werden. Es ist aber hilfreich folgende Tipps und Tricks zu beherzigen.
12 Tipps für eine bessere Bonität
Diese Tipps fassen zusammen, wie Sie als Privatperson oder als Firma Ihre schlechte Bonität verbessern und Vertragsablehnungen vorbeugen können:
- Kontrollieren Sie Ihre persönlichen Daten bei den Auskunfteien wie der Schufa und Creditreform.
- Beantragen Sie die Löschung von falschen Einträgen bei Schufa und Co.
- Beantragen Sie die Korrektur von falschen Angaben und Rechtschreibfehlern. Auch ein Bindestrich zwischen Doppelnamen bei Nachnamen kann große Auswirkungen auf Ihre Bonität haben.
- Kontrollieren Sie Ihre persönlichen Daten bei Online-Diensten und Zahlungsdienstleistern wie PayPal, Klarna, Billpay und Giropay.
- Kontrollieren Sie Ihre persönlichen Daten bei Apps, die kontaktloses Zahlen ermöglichen, etwa Payback, Apple Pay, Google Pay, Amazon Pay und Samsung Pay.
- Beantragen Sie keine Kreditanfragen, sondern Konditionsanfragen, wenn Sie sich nur über Konditionen eines Kreditvertrages erkundigen wollen.
- Behalten Sie die Löschfristen von Einträgen bei Auskunfteien im Blick.
- Kommen Sie allen Zahlungsverpflichtungen und Rechnungen immer fristgerecht nach.
- Vermeiden Sie häufige Wohnsitz- und Bankenwechsel.
- Kündigen Sie unnötige, veraltete Konten und Kreditkarten.
- Vermeiden Sie es, aufgrund von Bonus- und Lockangeboten Konten zu eröffnen, die Sie nicht aktiv nutzen möchten.
- Vermeiden Sie häufige Anbieterwechsel bei Strom und Gas sowie bei Mobilfunkverträgen.
Kontrollieren Sie Ihre persönlichen Daten bei den Auskunfteien wie der Schufa
Ihre Bonität wird mithilfe von Personendaten, Zahlungserfahrungen und Negativmerkmalen wie Inkasso-, Gerichtsdaten und Insolvenzverfahren berechnet. Doch können auch Wirtschaftsauskunfteien Fehler begehen. Es kann passieren, dass gespeicherte Informationen fehlerhaft, veraltet oder unvollständig sind.
Prüfen Sie Ihre Bonität kostenlos online
Wie können Sie hierbei Ihre Bonität verbessern? Um falsche Einträge zu vermeiden wird eine regelmäßige Selbstauskunft, die Sie kostenlos erhalten, empfohlen. Sie haben die Möglichkeit, Ihre gespeicherten Informationen bei der Schufa-Auskunft oder anderen Auskunfteien zu beantragen und Sie daraufhin auf Richtigkeit zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren. Der Gesetzgeber verpflichtet Auskunfteien dazu, einmal jährlich eine kostenlose Auskunft über die gespeicherten Daten zu erteilen. Allerdings muss man hierfür selbst aktiv werden und die gespeicherten Daten und Werte zur eigenen Bonitätsprüfung kostenlos online beantragen.
Beantragen Sie keine Kreditanfragen, sondern Konditionsanfragen
Wenn Sie bei der Bank einen Kreditantrag stellen, werden Sie zunächst immer auf Ihre Kreditwürdigkeit geprüft. Hierfür nehmen Banken und andere Kreditinstitutionen Kontakt zu Wirtschaftsauskunfteien wie Schufa Holding AG, Creditreform AG oder Bisnode AB auf. Dieser Vorgang zur Abfrage einer Bonität wird entweder “Kreditanfrage” oder “Konditionsanfrage” genannt.
Aber wie können Sie dadurch Ihre Bonität verbessern? Es hat große Auswirkungen auf Ihren Score, ob Sie bei der Bonitätsprüfung eine “Kreditanfrage” oder eine “Konditionsanfrage” verlangen. Zwar hat die Kreditanfrage keinen direkten Einfluss auf Ihren Bonitätsscore, doch wird diese Anfrage in Ihren Bonitätdaten vermerkt und gespeichert.
Sollten mehrere Kreditanfragen in Ihren Bonitätsdokumenten vermerkt sein, kann man annehmen, dass Sie mehrere Kreditanfragen gestellt haben und von den Banken abgelehnt worden sind. Daraufhin schlussfolgert die Bank, dass Sie kredit- und vertrauensunwürdig sind und in der Vergangenheit Probleme mit Kreditwürdigkeit hatten, z.B. aufgrund fehlender fristgerechter Bezahlung.
Bei einer Konditionsanfrage ist diese negative Auswirkung nicht gegeben. Denn sie nimmt weder Einfluss auf Ihre Bonität, noch Einfluss auf Ihren Schufa-Score, sie ist bonitätsneutral.
Behalten Sie die Löschfristen im Blick
Wenn Ihre Bonität einen negativen Eintrag aufweist, wird empfohlen neue Kreditanträge zu vermeiden, bis die Löschfrist des Eintrags vorüber ist. Sobald Ihr Eintrag aus der Bonität gelöscht ist, kann sich Ihre Bonität verbessern. Das hat wiederum zur Folge, dass sich Ihre Chancen auf einen Vertragsabschluss und günstige Konditionen erhöhen. In der Regel werden Einträge nach 3 Jahren bei den Auskunfteien gelöscht. Dabei ist wichtig zu wissen, dass die Löschfristen erst eintreten, wenn der entsprechende Betrag bezahlt wurde.
Kleiner Tipp: Wenn Sie Ihre Rechnungen also sofort bezahlen, bekommen Sie erst gar keinen negativen Eintrag in Ihre Bonitätsakte und Sie brauchen sich keine Gedanken über Löschfristen machen.
Kommen Sie Ihren Zahlungsverpflichtungen nach
Um Ihre schlechte Bonität zu verbessern reicht es oftmals schon, wenn Sie eine ausgezeichnete Zahlungsmoral besitzen. Bezahlen Sie Ihre Rechnungen pünktlich. Verzögerungen werden nicht sofort an die Auskunfteien gemeldet, allerdings könnte das passieren, je länger Sie mit der Zahlung warten. Umso wichtiger ist es, die Zahlungssituation unter Kontrolle zu haben.
Sobald die Ausgaben die Einnahmen übersteigen, wird es schwierig Rechnungen rechtzeitig zu begleichen. Es kommt zu Zahlungsausfällen oder Verzögerungen. Überprüfen Sie also regelmäßig Ihre Bonität und erarbeiten Sie sich einen Haushaltsplan, sodass Sie eingrenzen können, an welchen Stellen Sie mit Sparen beginnen. Wer einmal eine schlechte Bonität erhält, wird mit eingeschränkten Zahlungsmöglichkeiten konfrontiert. So sind Ratenzahlungen mit schlechter Schufa oder Bestellungen auf Rechnung ohne Bonitätsprüfung nur in wenigen Shops möglich.
Vermeiden Sie häufigen Wohn- und Bankenwechsel
Wer häufig den Wohnort und die Bank wechselt, hat oftmals auch keinen guten Schufa-Score. Denn hierbei liegt der Verdacht auf eine Identitätsverschleierung, um das Eintreiben von Schulden unmöglich zu machen. Nicht jeder Umzug schadet automatisch Ihrer Bonität, jedoch sollten Sie eine gewisse Beständigkeit haben. Das ist einerseits gut für die Kreditwürdigkeit und verbessert andererseits Ihr Ansehen bei der Schufa oder anderen Auskunfteien.
Wichtig: Viele Banken und Konto-Anbieter werben häufig mit kostenlosen Angeboten oder Deals mit Bonus und Guthaben bei Kontoeröffnung für Neukunden. Überlegen Sie sich gut, ob Sie wegen 50 Euro oder 100 Euro Guthaben auf einem Konto, welches Sie vermutlich nie nutzen werden, Ihre Bonität in Gefahr bringen. Wer viele, vor allem inaktive Konten besitzt, erhält in der Regel eine schlechtere Kreditwürdigkeit. Ihre Bonität verbessern Sie schon, indem Sie auf unnötige Guthaben-Deals und kostenlose Angebote verzichten.
Merken Sie sich: Im Kredit- und Finanzbereich ist nichts kostenlos. Fast immer bezahlen Sie mit Ihren Daten. Und damit auch mit Ihrer Bonität.
Kündigen Sie unnötige, veraltete Konten und Kreditkarten
Zu viele offene Konten und damit verbundene Kreditkarten sorgen für einen negativen Schufa-Score. Es ist daher ratsam, die eigenen Bankaktivitäten auf so wenig Institute wie möglich zu begrenzen. Kündigen Sie also unnötige Konten und vermeiden Sie ständige Wechsel.
Wann wird meine Bonität geprüft?
Die Kreditwürdigkeit einer Privatperson oder eines Unternehmens wird geprüft, sobald finanzielle Verträge eine Rolle spielen. Oftmals verbindet man den Begriff “Bonität” mit Banken und Kreditanträgen. Doch gehört noch viel mehr dazu. Es beginnt schon damit, wenn Sie beim Online-Shopping Produkte auf Rechnung bestellen. Die Versandhäuser lassen dabei ebenfalls Ihre Bonität von Auskunfteien überprüfen. Weisen Sie ein gutes Zahlungsverhalten auf, ist es kein Problem, weiterhin auf Rechnung Online zu bestellen. Weitere Situationen, in denen es angebracht ist, seine schlechte Bonität zu verbessern, sind:
- Autokredit / Finanzierung
- Leasing (z.B. Autoleasing)
- Hauskauf (Hauskredit) / Immobilien- und Baufinanzierung
- Wohnung mieten (Vermieter prüfen die Bonität des Mieters)
- Ratenkauf